Der erste Tag des MIRACUM-DIFUTURE Symposiums 2024 in München war ein großer Erfolg und legte den Grundstein für zwei Tage voller intensiver Diskussionen und inspirierender Vorträge. Hochkarätige Redner aus Wissenschaft, Politik und Praxis boten umfassende Einblicke in die aktuellen Entwicklungen rund um Gesundheitsdaten und Medizininformatik. Von der Eröffnungsrede führender Vertreter unserer Partner bis hin zu richtungsweisenden Keynotes gab der erste Tag wertvolle Impulse für die zukünftige Gestaltung des Gesundheitswesens. Hier sind die Highlights des Tages zusammengefasst:
Willkommensgruß von Prof. Dr. Thomas F. Hofmann, Präsident der Technischen Universität München Prof. Dr. Thomas F. Hofmann eröffnete das Symposium mit einer herzlichen Begrüßung. Er betonte die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit für die Nutzung von Gesundheitsdaten und die Weiterentwicklung der medizinischen Forschung in Bayern, Deutschland und weltweit. Die Technische Universität München und speziell das Forschungszentrum Garching spielen eine zentrale Rolle dabei, innovative Technologien und Datenlösungen voranzutreiben. Nicht zuletzt appellierte er an die Politik, den Bereich der Medizininformatik tatkräftig zu unterstützen.
Willkommensgruß des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention – MDirig Dr. Thomas Huber Dr. Thomas Huber überbrachte die Grußworte der Bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach. Er unterstrich, dass die Förderung von Forschung und Innovation im Gesundheitswesen einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Bayern und darüber hinaus leiste. Im Speziellen freute er sich auch über die Leistungen der Konsortien MIRACUM und DIFUTURE in den Bayerischen Städten Erlangen und München. Er hob die Dringlichkeit hervor, Gesundheitsdaten unter Berücksichtigung von Datenschutz und ethischen Prinzipien effizient zu nutzen. Der EHDS soll in Bayern durch eine Bayerische Cloud Vorbildfunktion sein und so das Projekt auf europäischer Ebene mit Leben füllen. Nicht zuletzt wünscht sich Herr Huber eine stärkere Vernetzung von Kliniken, Arztpraxen und Patienten. Diesbezüglich sieht er die neue Förderung des MIDIA-Hubs als elementar.
Willkommensgruß der Konsortialleitungen von DIFUTURE und MIRACUM – Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch und Prof. Dr. Martin Boeker Prof. Dr. Prokosch und Prof. Dr. Boeker begrüßten die Teilnehmer im Namen der Konsortien DIFUTURE und MIRACUM, die zu den zentralen Säulen der Medizininformatik-Initiative (MII) gehören. Sie betonten die Fortschritte und Erfolge, die bereits erzielt wurden, betonten aber auch die Aufgaben, die noch vor uns liegen. Diesbezüglich komme auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine große Bedeutung zu. Nicht zuletzt sei der Austausch in der Medizininformatik-Gemeinschaft sehr wichtig. Daher freuen sich beide über die zahlreichen Teilnehmenden und wünschen allen ein erfolgreiches Symposium.
Keynote: Gesundheitsdatennutzung in Deutschland und Europa – Prof. Dr. Dirk Heckmann Prof. Dr. Dirk Heckmann widmete sich in seiner Keynote der Frage, inwiefern die Nutzung von Gesundheitsdaten in rechtlicher und ethischer Hinsicht erlaubt und sogar geboten ist. Er beleuchtete die aktuelle Rechtslage in Deutschland und Europa und plädierte für einen ausgewogenen Ansatz, der den Datenschutz wahrt, aber gleichzeitig das enorme Potenzial der Daten für die Gesundheitsforschung nutzbar macht. Anhand eines Beispiels einer KI-basierten Früherkennung von Hautkrebs machte Dirk Heckmann deutlich, dass Daten Leben retten können. Großes Vertrauen aller Akteure, Rechtskonformität und das ethische Gebot, Gesundheit und Leben zu schützen, seien hierfür zentrale Punkte.
Position des AKEK: Hürden bei der Nutzung von Gesundheitsdaten – Prof. Dr. Georg Schmidt Prof. Dr. Georg Schmidt präsentierte die Position des Arbeitskreises Ethik-Kommissionen (AKEK). Er diskutierte die verschiedenen Hürden, die bei der Nutzung von Gesundheitsdaten existieren, darunter ethische, rechtliche und organisatorische Herausforderungen. Ein zentraler Punkt war die Notwendigkeit, diese Barrieren zu erkennen und durch standardisierte und transparente Prozesse zu überwinden. Professor Schmidt stellte zunächst den Vorgang der Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten dar. Dabei wurden die Hürden durch Datenschutzgesetze auf allen politischen Ebenen (von europäischem bis föderalem Recht) deutlich. Multizentrische Studien sind somit eine massive Herausforderung in zeitlicher und finanzieller Hinsicht.
Keynote: Gesundheitsökonomische Perspektive – Prof. Dr. Leonie Sundmacher Prof. Dr. Leonie Sundmacher beleuchtete die gesundheitsökonomische Perspektive der Datennutzung anhand diverser Studien. Es wird aktuell nicht geschafft, die hohe Qualität der kassenärztlichen Versorgung für Patientinnen und Patienten effizient und nachhaltig zu nutzen, da nur eine mangelnde Zuordnung vorhanden ist. Die Erreichbarkeit in der Grundversorgung ist gerade im internationalen Vergleich sehr gut; Problematiken zeigen sich aktuell in Wartezeiten, die sich unter anderem mit unnötigen Behandlungen erklären lassen. Sie betonte, dass effiziente Datennutzung, wie beispielsweise durch kleinräumiges Monitoring, nicht nur zur Verbesserung der Versorgungsqualität beiträgt, sondern auch gesundheitliche Ungleichheiten abbauen und Kosten im Gesundheitssystem reduzieren kann. In weiteren Studien wurden unter anderem die Auswirkungen unterschiedlicher Patientenpfade oder auch die Relevanz von Abrechnungsdaten analysiert.
Kassen- und Registerdaten nutzbar machen: Die AG Externe Daten der MII – Prof. Dr. Martin Sedlmayr Prof. Dr. Martin Sedlmayr stellte die Arbeit der Arbeitsgruppe „Externe Daten“ innerhalb der Medizininformatik-Initiative vor. Er erläuterte, wie klinische Routinedaten, Kassendaten und Register für die Forschung besser zugänglich gemacht werden können, und gab Einblicke in die Fortschritte und Herausforderungen dieses Prozesses. Mit einer hohen Einwilligungsquote sind die Patientinnen und Patienten mit der Bereitstellung der Daten grundsätzlich einverstanden. Eine Herausforderung ist unter anderem der Zugang zu den relevanten Daten der (gesetzlichen) Krankenkassen. Trotz des Broad Consents und damit der Einwilligung der Patientinnen und Patienten müssen hierbei extra gesetzliche Hürden genommen werden.
Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur für personenbezogene Gesundheitsdaten (NFDI4Health) – Prof. Dr. Dagmar Waltemath Prof. Dr. Dagmar Waltemath präsentierte NFDI4Health, eine Initiative zur Schaffung einer nationalen Forschungsdateninfrastruktur für personenbezogene Gesundheitsdaten. Sie betonte die Wichtigkeit von Datenstandards und Infrastrukturen, um Gesundheitsdaten sicher und effizient für Forschungszwecke nutzbar zu machen. Ein zentrales Arbeitsergebnis ist ein gemeinschaftlicher Metadatensatz für Gesundheitsstudien. Hierbei wurde ein strukturiertes Metadatenportal aufgebaut, in dem Studieninformationen von 27.000 Studien abrufbar sind. NFDI4Health bietet zudem Workshops und Trainings an, in denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitergebildet werden können.
Data Driven Tele-ICU – Dr. Sandra Dohmen Dr. Sandra Dohmen stellte innovative Ansätze zur Nutzung von datengetriebenen Lösungen im Bereich der Tele-Intensivmedizin (Tele-ICU) vor. Sie zeigte, wie Echtzeitdaten und Künstliche Intelligenz dabei helfen können, die Patientenversorgung auf Intensivstationen zu verbessern, insbesondere in ländlichen Gebieten. Die meisten Daten kommen aus der Allgemeinversorgung, momentan herrschen große Schwierigkeiten in Deutschland, diese in die Telemedizin zu überführen. Durch Telemedizin kann die Qualität medizinischer Behandlungen nach validen Studien signifikant verbessert werden. Auch die Angst, dass Patientinnen und Patienten nach einer Konsultation verlegt werden, sei nicht korrekt; die allermeisten verbleiben auch dann an den „kleinen“ Krankenhäusern, in denen sie aufgenommen wurden.
Onkologische Basisdaten in der MII nutzbar machen: Erfahrungen aus dem BZKF – Dominik Böhm Dominik Böhm aus dem DIZ des Universitätsklinikums Erlangen präsentierte Ergebnisse und Erfahrungen des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) im Bereich der onkologischen Basisdaten. Er zeigte auf, wie Krebsdaten in der Medizininformatik-Initiative genutzt werden können, um die Forschung zu beschleunigen und die Krebsbehandlung zu verbessern. Eine der Grundlagen für die Arbeit ist das FDPG: mit dem Aufsetzen auf dieser Plattform lassen sich viele Synergien erarbeiten. Wichtig für die Forschungsarbeiten ist außerdem die Datenqualität und -vollständigkeit, die nicht immer gegeben ist. Dafür sollen in Zukunft beispielsweise weitere automatische Plausibilitätschecks eingeführt werden.
KI und Onkologie: PRECISE-MD – Prof. Dr. Rickmer Braren und PD Dr. Ursula Ehmer Prof. Dr. Rickmer Braren stellte das PRECISE-MD-Projekt vor, das sich auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Onkologie konzentriert. Er zeigte, wie KI-basierte Diagnostik und Behandlungsansätze die Präzisionsmedizin im Bereich der Onkologie voranbringen und den Weg für personalisierte Behandlungsstrategien ebnen können. Das Ziel ist in Zukunft eine vollautomatisierte Bilderfassung. Der Fokus liegt bei den Erkrankungen auf Pankreas- und Lebertumoren. Aktuell können bereits Bilddaten im Volumen ausgewertet werden. In Zusammenarbeit mit dem Projekt RACOON konnte eine solide Struktur aufgebaut werden, die die Datenverarbeitung bewerkstelligt.
Der erste Tag des MIRACUM-DIFUTURE Symposiums 2024 in München war ein großer Erfolg und legte den Grundstein für zwei Tage voller intensiver Diskussionen und inspirierender Vorträge. Hochkarätige Redner aus Wissenschaft, Politik und Praxis boten umfassende Einblicke in die aktuellen Entwicklungen rund um Gesundheitsdaten und Medizininformatik. Von der Eröffnungsrede führender Vertreter unserer Partner bis hin zu richtungsweisenden Keynotes gab der erste Tag wertvolle Impulse für die zukünftige Gestaltung des Gesundheitswesens. Hier sind die Highlights des Tages zusammengefasst:
Willkommensgruß von Prof. Dr. Thomas F. Hofmann, Präsident der Technischen Universität München
Prof. Dr. Thomas F. Hofmann eröffnete das Symposium mit einer herzlichen Begrüßung. Er betonte die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit für die Nutzung von Gesundheitsdaten und die Weiterentwicklung der medizinischen Forschung in Bayern, Deutschland und weltweit. Die Technische Universität München und speziell das Forschungszentrum Garching spielen eine zentrale Rolle dabei, innovative Technologien und Datenlösungen voranzutreiben. Nicht zuletzt appellierte er an die Politik, den Bereich der Medizininformatik tatkräftig zu unterstützen.
Willkommensgruß des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention – MDirig Dr. Thomas Huber
Dr. Thomas Huber überbrachte die Grußworte der Bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach. Er unterstrich, dass die Förderung von Forschung und Innovation im Gesundheitswesen einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Bayern und darüber hinaus leiste. Im Speziellen freute er sich auch über die Leistungen der Konsortien MIRACUM und DIFUTURE in den Bayerischen Städten Erlangen und München. Er hob die Dringlichkeit hervor, Gesundheitsdaten unter Berücksichtigung von Datenschutz und ethischen Prinzipien effizient zu nutzen. Der EHDS soll in Bayern durch eine Bayerische Cloud Vorbildfunktion sein und so das Projekt auf europäischer Ebene mit Leben füllen. Nicht zuletzt wünscht sich Herr Huber eine stärkere Vernetzung von Kliniken, Arztpraxen und Patienten. Diesbezüglich sieht er die neue Förderung des MIDIA-Hubs als elementar.
Willkommensgruß der Konsortialleitungen von DIFUTURE und MIRACUM – Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch und Prof. Dr. Martin Boeker
Prof. Dr. Prokosch und Prof. Dr. Boeker begrüßten die Teilnehmer im Namen der Konsortien DIFUTURE und MIRACUM, die zu den zentralen Säulen der Medizininformatik-Initiative (MII) gehören. Sie betonten die Fortschritte und Erfolge, die bereits erzielt wurden, betonten aber auch die Aufgaben, die noch vor uns liegen. Diesbezüglich komme auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine große Bedeutung zu. Nicht zuletzt sei der Austausch in der Medizininformatik-Gemeinschaft sehr wichtig. Daher freuen sich beide über die zahlreichen Teilnehmenden und wünschen allen ein erfolgreiches Symposium.
Keynote: Gesundheitsdatennutzung in Deutschland und Europa – Prof. Dr. Dirk Heckmann
Prof. Dr. Dirk Heckmann widmete sich in seiner Keynote der Frage, inwiefern die Nutzung von Gesundheitsdaten in rechtlicher und ethischer Hinsicht erlaubt und sogar geboten ist. Er beleuchtete die aktuelle Rechtslage in Deutschland und Europa und plädierte für einen ausgewogenen Ansatz, der den Datenschutz wahrt, aber gleichzeitig das enorme Potenzial der Daten für die Gesundheitsforschung nutzbar macht. Anhand eines Beispiels einer KI-basierten Früherkennung von Hautkrebs machte Dirk Heckmann deutlich, dass Daten Leben retten können. Großes Vertrauen aller Akteure, Rechtskonformität und das ethische Gebot, Gesundheit und Leben zu schützen, seien hierfür zentrale Punkte.
Position des AKEK: Hürden bei der Nutzung von Gesundheitsdaten – Prof. Dr. Georg Schmidt
Prof. Dr. Georg Schmidt präsentierte die Position des Arbeitskreises Ethik-Kommissionen (AKEK). Er diskutierte die verschiedenen Hürden, die bei der Nutzung von Gesundheitsdaten existieren, darunter ethische, rechtliche und organisatorische Herausforderungen. Ein zentraler Punkt war die Notwendigkeit, diese Barrieren zu erkennen und durch standardisierte und transparente Prozesse zu überwinden. Professor Schmidt stellte zunächst den Vorgang der Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten dar. Dabei wurden die Hürden durch Datenschutzgesetze auf allen politischen Ebenen (von europäischem bis föderalem Recht) deutlich. Multizentrische Studien sind somit eine massive Herausforderung in zeitlicher und finanzieller Hinsicht.
Keynote: Gesundheitsökonomische Perspektive – Prof. Dr. Leonie Sundmacher
Prof. Dr. Leonie Sundmacher beleuchtete die gesundheitsökonomische Perspektive der Datennutzung anhand diverser Studien. Es wird aktuell nicht geschafft, die hohe Qualität der kassenärztlichen Versorgung für Patientinnen und Patienten effizient und nachhaltig zu nutzen, da nur eine mangelnde Zuordnung vorhanden ist. Die Erreichbarkeit in der Grundversorgung ist gerade im internationalen Vergleich sehr gut; Problematiken zeigen sich aktuell in Wartezeiten, die sich unter anderem mit unnötigen Behandlungen erklären lassen. Sie betonte, dass effiziente Datennutzung, wie beispielsweise durch kleinräumiges Monitoring, nicht nur zur Verbesserung der Versorgungsqualität beiträgt, sondern auch gesundheitliche Ungleichheiten abbauen und Kosten im Gesundheitssystem reduzieren kann. In weiteren Studien wurden unter anderem die Auswirkungen unterschiedlicher Patientenpfade oder auch die Relevanz von Abrechnungsdaten analysiert.
Kassen- und Registerdaten nutzbar machen: Die AG Externe Daten der MII – Prof. Dr. Martin Sedlmayr
Prof. Dr. Martin Sedlmayr stellte die Arbeit der Arbeitsgruppe „Externe Daten“ innerhalb der Medizininformatik-Initiative vor. Er erläuterte, wie klinische Routinedaten, Kassendaten und Register für die Forschung besser zugänglich gemacht werden können, und gab Einblicke in die Fortschritte und Herausforderungen dieses Prozesses. Mit einer hohen Einwilligungsquote sind die Patientinnen und Patienten mit der Bereitstellung der Daten grundsätzlich einverstanden. Eine Herausforderung ist unter anderem der Zugang zu den relevanten Daten der (gesetzlichen) Krankenkassen. Trotz des Broad Consents und damit der Einwilligung der Patientinnen und Patienten müssen hierbei extra gesetzliche Hürden genommen werden.
Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur für personenbezogene Gesundheitsdaten (NFDI4Health) – Prof. Dr. Dagmar Waltemath
Prof. Dr. Dagmar Waltemath präsentierte NFDI4Health, eine Initiative zur Schaffung einer nationalen Forschungsdateninfrastruktur für personenbezogene Gesundheitsdaten. Sie betonte die Wichtigkeit von Datenstandards und Infrastrukturen, um Gesundheitsdaten sicher und effizient für Forschungszwecke nutzbar zu machen. Ein zentrales Arbeitsergebnis ist ein gemeinschaftlicher Metadatensatz für Gesundheitsstudien. Hierbei wurde ein strukturiertes Metadatenportal aufgebaut, in dem Studieninformationen von 27.000 Studien abrufbar sind. NFDI4Health bietet zudem Workshops und Trainings an, in denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitergebildet werden können.
Data Driven Tele-ICU – Dr. Sandra Dohmen
Dr. Sandra Dohmen stellte innovative Ansätze zur Nutzung von datengetriebenen Lösungen im Bereich der Tele-Intensivmedizin (Tele-ICU) vor. Sie zeigte, wie Echtzeitdaten und Künstliche Intelligenz dabei helfen können, die Patientenversorgung auf Intensivstationen zu verbessern, insbesondere in ländlichen Gebieten. Die meisten Daten kommen aus der Allgemeinversorgung, momentan herrschen große Schwierigkeiten in Deutschland, diese in die Telemedizin zu überführen. Durch Telemedizin kann die Qualität medizinischer Behandlungen nach validen Studien signifikant verbessert werden. Auch die Angst, dass Patientinnen und Patienten nach einer Konsultation verlegt werden, sei nicht korrekt; die allermeisten verbleiben auch dann an den „kleinen“ Krankenhäusern, in denen sie aufgenommen wurden.
Onkologische Basisdaten in der MII nutzbar machen: Erfahrungen aus dem BZKF – Dominik Böhm
Dominik Böhm aus dem DIZ des Universitätsklinikums Erlangen präsentierte Ergebnisse und Erfahrungen des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) im Bereich der onkologischen Basisdaten. Er zeigte auf, wie Krebsdaten in der Medizininformatik-Initiative genutzt werden können, um die Forschung zu beschleunigen und die Krebsbehandlung zu verbessern. Eine der Grundlagen für die Arbeit ist das FDPG: mit dem Aufsetzen auf dieser Plattform lassen sich viele Synergien erarbeiten. Wichtig für die Forschungsarbeiten ist außerdem die Datenqualität und -vollständigkeit, die nicht immer gegeben ist. Dafür sollen in Zukunft beispielsweise weitere automatische Plausibilitätschecks eingeführt werden.
KI und Onkologie: PRECISE-MD – Prof. Dr. Rickmer Braren und PD Dr. Ursula Ehmer
Prof. Dr. Rickmer Braren stellte das PRECISE-MD-Projekt vor, das sich auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Onkologie konzentriert. Er zeigte, wie KI-basierte Diagnostik und Behandlungsansätze die Präzisionsmedizin im Bereich der Onkologie voranbringen und den Weg für personalisierte Behandlungsstrategien ebnen können. Das Ziel ist in Zukunft eine vollautomatisierte Bilderfassung. Der Fokus liegt bei den Erkrankungen auf Pankreas- und Lebertumoren. Aktuell können bereits Bilddaten im Volumen ausgewertet werden. In Zusammenarbeit mit dem Projekt RACOON konnte eine solide Struktur aufgebaut werden, die die Datenverarbeitung bewerkstelligt.