Bundesweites Register für rezidivierende Urolithiasis im oberen Harntrakt
Das Harnsteinleiden ist eine Volkskrankheit mit einer hohen Rezidivrate. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert über einen Zeitraum von 5 Jahren den Aufbau eines bundesweiten Registers für rezidivierende Urolithiasis im oberen Harntrakt (RECUR). Das von dem Urologen Prof. Martin Schönthaler (Freiburg) geleitete Projekt ist eines von sechs Projekten, die im Rahmen der BMBF-Initiative zum Aufbau modellhafter Register für die Versorgungsforschung finanziell unterstützt werden.
Das digitale Steinregister wurde unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) entwickelt. Es wird von den DGU-Arbeitskreisen Urologische Forschung (AuF) und Urolithiasis (Arbeitskreis Harnsteine) unterstützt.
Das Register wird die digitale Infrastruktur der Medizininformatik-Initiative (MII) des BMBF nutzen. Es wird bestehende Daten aus den Krankenhausinformationssystemen zusammen mit patientenbezogenen Daten, die über eine neue Patienten-App bereitgestellt werden, ergänzen. Dieses Projekt wird als zusätzlicher Anwendungsfall für das MII-Konsortium MIRACUM umgesetzt. Urologen und Medizininformatiker aus den MIRACUM-Zentren Dresden, Erlangen, Frankfurt, Freiburg, Gießen, Greifswald, Magdeburg, Mainz, Mannheim und Marburg haben sich zusammengeschlossen, um die strukturellen und prozeduralen Rahmenbedingungen für Patienten mit rezidivierender Urolithiasis zu verbessern. Dazu gehören fortschrittliche Diagnosealgorithmen und Behandlungspfade.
Schönthaler M, Praus F. Urolithiasisforschung – Big Data und künstliche Intelligenz. Urologe. 2019;58: 1298–1303. Doi:10.1007/s00120-019-01032-8. PMID: 31520098.
Schoenthaler M, Boeker M, Horki P. How to compete with Google and Co.: big data and artificial intelligence in stones. Curr Opin Urol. 2019;29:135–142. Doi: 10.1097/MOU.0000000000000578. PMID: 30531434.